Chronik vom Todtglüsinger Schützenverein v. 1949 e.V.

Die erste Todtglüsinger Schützenkameradschaft gab es bereits von 1931-1939.
Diese hatte sich aus dem im Jahre 1911 gegründeten Kriegerverein entwickelt.
Zweck und Ziel der Kriegervereine, die sich 1921 zum Deutschen Reichskriegerbund Kyffhäuser zusammenschlossen, waren die Pflege der militärischen Tradition und der Kameradschaft, sowie die Hilfe und Unterstützung seiner Mitglieder.
Hinzu kam später durch die Jugendgruppen auch die Pflege des Sportes und der Geselligkeit mit festlichen Veranstaltungen.

Im Juni und Juli 1949 wurde der bis heute bestehende Schützenverein gegründet und aufgebaut.
Das erste und älteste Vereinsdokument vom 29. Juli 1949 verzeichnet die Namen von 50 Mitgliedern, die jeweils ein Eintrittsgeld von DM 3,- bezahlt haben.

Das zweitälteste Vereinsdokument ist eine Liste von 45 Teilnehmern am ersten Königsvogelschießen. Pro Teilnehmer und Mitglied wurde ein Königsgeld in Höhe von DM 3,- bezahlt.

Der erste Schützenkönig nach dem 2. Weltkrieg wurde Fritz Weiss.

Das drittälteste Dokument des Vereins ist ein Vereinsfoto (Gründerbild) aller Teilnehmer am ersten Schützenfest, welches am 07. und 08. August 1949 stattfand.

Laut dem ersten Protokoll einer Mitgliederversammlung vom 13. Mai 1950 wurden die Mitglieder in 3 Züge eingeteilt.
Im Juni 1950 wurden 2 Fahnen (schwarz/rot/gold und rot/weiß) angeschafft.
Das Programm für das Schützenfest wird auf 3 Tage festgelegt. Es fand vom 24. bis 26. Juni 1950 statt und beinhaltete bereits die Programmpunkte Königsabend, Schützenball, Kinderschützenfest und Kranzniederlegung am Ehrenmal der Gemeinde. Im September 1950 wurden die Satzung und Königsordnung des Vereins beschlossen.
Außerdem wurden ein Bauausschuss für den Bau eines Schießstandes und ein Bekleidungsausschuss zur Beschaffung von Schützenuniformen gewählt.

Der Bau des Schießstandes von 50m Länge für Kleinkaliber mit 6 Ständen wird Anfang 1951 beschlossen.
Der Spatenstich erfolge am 14. Oktober 1951 im Zuge des ersten Schlussschießens.

Seit Mai 1951 gehören auch die Schützenhüte zur Uniform.

Nach dem Richtfest am 11. Mai 1952 wurde der Schießstand im Zuge des Schützenfestes Ende Juni 1952 eingeweiht. In diesem Jahr fand auch erstmalig das Kronprinzenschießen statt.
Der Schießstand wurde von 68 Mitgliedern in 2.813 Arbeitsstunden und Kosten in Höhe von DM 1.095,10 erstellt.

Im Juli 1953 wird beschlossen, einen Spielmannszug ins Leben zu rufen.
Die Anschaffung von Instrumenten wurde durch großzügige Spenden realisiert.
12 erste Mitglieder einschließlich Tambourmajor meldeten sich bis 01. September 1953 für den neu gegründeten Spielmannszug.

Im Januar 1954 wurde mit dem Vereinswirt Friedrich Wiechern ein Vertrag über Schießstand- und Schützenhausbau geschlossen.
Im Februar 1954 wurden Schwalbennester und passende Mützen zur Uniform für den Spielmannszug bestimmt.
Die Fahnenweihe der ersten Vereinsfahne fand am 09. Mai 1954 statt.
Der Spielmannszug hat seinen ersten Auftritt am 23. Juni 1954.
Beim Schützenfest vom 26. bis 28. Juni 1954 wird das neue Schützenhaus eingeweiht.

Der erste Königsball mit Tombola fand am 03. März 1956 statt und wurde vom Schützenkönig Günther Weiss veranstaltet.

Nach dem Ausscheiden aus dem Verein von Tambourmajor Karl Tandel im Januar 1957 übernahm Hans Franzke vom Schützenverein Tostedt die weitere Ausbildung und Leitung des Todtglüsinger Spielmannszuges.
Am 01. August 1958 übernahm Karl-Heinz Schröder als Tambourmajor die Leitung des Spielmannszuges und Hans Franzke wurde aufgrund seiner Verdienste um den Spielmannszug erstes Ehrenmitglied des Vereins.

Seit 1962 gibt es die kleine goldene Krone, die Schützenkönige am linken Ärmel tragen und seit 1963 die erste Wandtafel mit den Namen der Schützenkönige.

Am 24. September 1963 wird die Aufstellung des Schützenbataillons wie folgt festgelegt: Tambourmajor, Spielmannszug, Kommandeur, Fahnengruppe, König mit Adjutanten, Vizekönig, engerer Vorstand, Züge, Jungschützen und Spieß.

1965 wurde beschlossen, das Schützenfest 4 Tage lang zu feiern.

Von 69 Mitgliedern im Jahr 1949 ist der Verein auf über 180 Mitglieder gewachsen.
Jungschützen ab 12 Jahren können in den Verein aufgenommen werden.
Schützenkönig kann jetzt jedes Mitglied werden, das über 24 Jahre alt ist und mindestens 2 Jahre dem Verein angehört.

Bei der Versammlung am 05. Februar 1966 wurde beschlossen, dass künftig auch Jungschützen und Mitglieder weiblichen Geschlechts (Schützenschwestern) in den Verein aufgenommen werden.
Die Vizekönige erhalten ab jetzt Adjutanten mit silbernen Adjutantenschnüren. Die Adjutanten des Königs tragen künftig goldene Adjutantenschnüre. Außerdem gibt es neue Königs-Wandtafeln mit Fotos der Schützenkönige. Eine Wandtafel mit Namen und Fotos der Vizekönige gibt es seit 1970.

Am 25. Juni 1972 wurde der neue erweiterte Schießstand mit einer Schießhalle für Luftgewehre und Luftpistolen eingeweiht.

1974 feierte der Schützenverein sein 25-jähriges Jubiläum in einem Festzelt mit 2 Kapellen.

1977 wurde der 4. Zug des Schützenbataillons aufgelöst.

Bei der Versammlung am 04. Februar 1978 wird die Anschaffung von grünen Schlipsen mit Emblem beschlossen. Die bisherigen schwarzen Schlipse sollen künftig nur noch bei Beerdigungen und am Volkstrauertag getragen werden. Außerdem wird der Ärmelaufschlag mit Wappenemblem von Todtglüsingen eingeführt.